In der letzten Zeit kam es im Labertal vereinzelt zu Zwischenfällen mit Hunden, bei denen Menschen und Tiere verletzt wurden. Ein Hund wurde von einem Artgenossen sogar getötet. Das ist nicht nur unerfreulich, sondern kann den Hundehalter auch teuer zu stehen kommen. Beim Fehlen einer entsprechenden Hundehalter-Haftpflichtversicherung ist nämlich der Halter des die Gefahr verursachenden Hundes zum Schadensersatz verpflichtet. Das kann bei einer stationären Behandlung im Krankenhaus schnell teuer werden. Der Abschluss einer entsprechenden Versicherung kann hier schon gute Dienste leisten. Allerdings sollten auch die Vertragsbedingungen genau gelesen werden. Denn bei vorsätzlichen oder grob fahrlässigen Verstößen ist im Normalfall die Versicherungsleistung ausgeschlossen.
Darüber hinaus regelt das Bayerische Landesstraf- und Verordnungsgesetz (LStVG) im Art. 18 die Haltung von Hunden. Dort heißt es, dass die Gemeinden zur Verhütung von Gefahren für Leben, Gesundheit, Eigentum oder die öffentliche Reinlichkeit das freie Umherlaufen von großen Hunden und Kampfhunden in öffentlichen Anlagen sowie auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen durch Verordnung einschränken können. Viele Gemeinden haben die Hundehaltung in ihrer Gemeindesatzung geregelt. Bei Verstößen können die Kommunen auch Bußgelder verhängen. Diese sind meist empfindlich hoch. Aber auch ohne eigene Verordnung kann die zuständige Gemeinde Maßnahmen treffen, um eine von einem Hund ausgehende Gefahr zu beseitigen. Im extremsten Fall könnte sie aufgrund des LStVG dem Besitzer seinen Hund wegnehmen oder gar töten lassen.
Um es gar nicht zu Konfliktsituationen kommen zu lassen, empfehlen sich folgende einfache Verhaltensweisen:
• Schließen Sie für den Fall, dass Ihr Hund trotz aller sonstigen Vorsichtsmaßnahmen, doch einmal in Konflikt mit einem anderen Tier oder gar einem Menschen gerät, eine HundehalterHaftpflichtversicherung ab.
• Darüber hinaus sollte man immer sicherstellen, dass der Hund das eigene Grundstück nicht selbständig verlassen kann. Das wäre beispielsweise einer der oben genannten Verstöße gegen die Vertragsbedingungen.
• Führen Sie Ihren Hund beim Auslauf an der Leine. So haben Sie immer die Möglichkeit, auf Ihren Vierbeiner einzuwirken und ihn zurückzuhalten. Viele Zwischenfälle ereignen sich, ohne dass der Hund einen Angriff beabsichtigt. Flüchtende Menschen oder Tiere wecken in ihm den Jagdinstinkt. Er verfolgt seine „Beute“ und stellt sie. Da sein einziges Werkzeug sein Fang ist, kommt es dabei meist zu Bissverletzungen. Tiere (auch andere Hunde), die in sein Beuteschema fallen, ihm stark unterlegen sind oder er als Gefahr für sich einstuft, werden dabei mitunter sogar getötet.
• Bedenken Sie auch, dass viele Menschen keine eigenen Haustiere besitzen und deswegen im Umgang mit Tieren, vor allem mit Hunden, keine Erfahrung haben. Sie deuten den freundlichen Spieltrieb - oft verbunden mit entsprechendem „Aufhüpfen“ - fälschlicherweise als Angriff und versuchen zu flüchten oder das Tier abzuwehren. Das wiederum weckt Instinkte im Hund und er verfolgt sie oder verteidigt sich.
• Halten Sie Abstand zu Personen und anderen Tieren und wirken Sie beruhigend auf ihren Hund ein, wenn Sie merken, dass er nervös wird.
• Vertrauen Sie nicht auf das in der häuslichen Umgebung friedliche, verschmuste und verspielte Wesen des Hundes. Sein Verhalten im gewohnten Umfeld wird immer anders sein, als draußen. Denn: auch Hunde kennen Stress. Vor allem außerhalb des heimischen Reviers (etwa beim Spaziergang), aber auch innerhalb des von ihm bewachten Grundstücks, wenn er sein Revier verteidigt oder sich bedroht fühlt. Dann reagiert er - wie Menschen auch - manchmal unvorhersehbar.
• Apropos Stress: denken Sie immer daran, dass Hör- und Geruchssinn des Hundes weitaus stärker ausgeprägt sind als beim Menschen. Straßenlärm und Beutewitterung beeinflussen das Tier in hohem Maße.
• Bei ungewohntem Verhalten des Hundes: vergrößern Sie schnellstmöglich den Abstand zur stressverursachenden Situation.
• Zu guter Letzt: vermeiden Sie im eigenen Interesse und dem Ihres treuen Hundes die Gefahr, dass er in Konfliktsituationen gerät. Tierarztkosten können sehr hoch sein. Aber in allererster Linie wollen Sie doch nicht, dass Ihr Tier dabei selbst verletzt wird und Schmerzen oder gar Schlimmeres erleidet.
Hunde sind die ältesten und treuesten Begleiter des Menschen. Sie beschützen uns und machen uns sehr viel Freude. Umso wichtiger ist es, den Hund artgerecht und verantwortungsbewusst in die Gemeinschaft einzufügen und jeden Schaden von ihm und anderen fern zu halten.